Glasfläschchen, die zur Verpackung pharmazeutischer Zubereitungen verwendet werden, bestehen aus einem von drei Glastypen: Typ I, Typ II oder Typ III, wobei die meisten parenteralen und anderen nicht-oralen Arzneimittelprodukte in Typ-I-Glas verpackt werden.
Dieser Glastyp, der erhebliche Mengen an Borsäureoxid, Aluminiumoxid sowie Alkali- und/oder Erdalkalioxide enthält, zeichnet sich durch eine hohe hydrolytische und thermische Schockbeständigkeit aus.
Typ-I-Glasfläschchen können entweder aus Röhrenglas oder Formglas hergestellt werden.
Formglas-vs-Röhrenglasfläschchen: Wie werden sie hergestellt?
Formglasfläschchen werden hergestellt, indem abgemessene Glasportionen aus geschmolzenem Glas geschnitten und in eine Form gegeben werden. Die Fläschchenform entsteht durch ein Press-Blas-Verfahren oder ein Blas-Blas-Verfahren. Nachdem das Fläschchen geformt wurde, wird es durch einen Kühlofen (Annealing Lehr) geführt.
Röhrenglasfläschchen werden heiß aus einem kontinuierlichen Strang von Typ-I-Glasrohr geformt. Zuerst wird der Hals mit Hilfe einer Flamme und eines Werkzeugs in die gewünschte Form gebracht, danach wird gezielt Hitze eingesetzt, um das neue Fläschchen vom Glasrohrstrang zu trennen, wodurch der Boden und die Höhe des Fläschchens bestimmt werden. Röhrenglasfläschchen werden, wie auch Formglasfläschchen, anschließend durch einen Kühlofen geführt, um Spannungen aus dem Heißformungsprozess abzubauen.
Geformte vs Röhrenglasfläschchen: Was sind die Unterschiede?
Visuelle Unterschiede
Röhrenglasfläschchen haben eine glatte, gleichmäßige Oberfläche und eine dünne, einheitliche Wandstärke. Sie haben einen relativ flachen Boden im Vergleich zum stärker konkaven Boden eines geformten Fläschchens.
Aufgrund eines weniger leicht kontrollierbaren Herstellungsprozesses haben geformte Glasfläschchen eine weniger gleichmäßige Wandstärke und eine unebene Oberfläche.
Geformte Glasfläschchen lassen sich an Markierungen auf ihren Böden, sogenannten "Puntmarken", erkennen. Diese Markierungen enthalten in der Regel eine Formnummer und das Herstellerzeichen: ein Symbol, das einzigartig für das Unternehmen ist, das das Fläschchen hergestellt hat.
Preisunterschied
Aufgrund der Herausforderungen ihrer jeweiligen Herstellungsprozesse sind Röhrenglasfläschchen bei kleineren Fläschchengrößen in der Regel günstiger, während geformte Glasfläschchen bei größeren Fläschchengrößen, etwa ab 20 ml, preiswerter werden.
Unterschiede in der Leistung
Wenn Sie planen, das Produkt direkt im Vial gefriertrocknen zu lassen, sind Röhrenglasvials besser für die Lyophilisation (Gefriertrocknung) geeignet, da sie aufgrund ihres dünneren und flacheren Bodens eine gleichmäßigere Wärmeübertragung ermöglichen.
Ihre dünnere und gleichmäßigere Wandstruktur sorgt zudem für eine höhere Klarheit, was ideal für die visuelle Inspektion des Inhalts ist.
Fazit
Sowohl geformte als auch Röhrenglas-Vials aus Borosilikatglas Typ I sind für eine Vielzahl pharmazeutischer Anwendungen geeignet, einschließlich injizierbarer Zubereitungen.
Die Entscheidung für eine bestimmte Herstellungsart kann davon abhängen, wie Sie die Vials verwenden möchten, von Ihren bisherigen Präferenzen oder von Ihrer Preissensibilität.
Wenn Sie unsicher sind, welches Glasvial Sie verwenden sollten, kontaktieren Sie uns gerne – unser erfahrenes Team hilft Ihnen gerne weiter.