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6 Dinge, die Sie bei der Auswahl eines Fläschchens für Ihr Arzneimittelentwicklungsprojekt berücksichtigen sollten

21/10/25

A lady in protective gear holding a jar.

Welche Herausforderungen gibt es bei der Auswahl eines Fläschchens?

Die Wahl eines Fläschchens, das für Ihr Produkt und Ihr Projekt geeignet ist, kann äußerst wichtig und überraschend komplex sein. Dieser Behälter steht während seiner gesamten Haltbarkeitsdauer in direktem Kontakt mit Ihrer Arzneimittelzubereitung, daher ist es wichtig, die Kompatibilität so früh wie möglich sicherzustellen.

Nach unserer Erfahrung denken viele Start-ups erst viel später in der Entwicklung darüber nach, in welchem Behälter sie ihr Produkt lagern wollen. Doch dieses einfache Versäumnis kann den Verlauf ihres Arzneimittelentwicklungsprojekts drastisch verändern und möglicherweise zu kostspieligen Neuzulassungen und einer verlängerten Markteinführungszeit führen.

Hier kann Adelphi Healthcare Packaging einen Mehrwert bieten. Wir sind darauf spezialisiert, Sie bereits in den frühesten Entwicklungsphasen bei der Auswahl der richtigen Verpackung für Ihr Projekt zu unterstützen. Dazu gehört auch die Besprechung der Eigenschaften, Empfindlichkeiten und Füllvolumina Ihres Produkts sowie anderer Spezifikationen.

Fläschchen gibt es in vielen Materialien, Formen und Größen – jedes dient einem anderen Zweck. Varianten umfassen den Halsabschluss, das Fassungsvermögen, den Glastyp und spezielle Merkmale wie Innenbeschichtungen.

Parenterale Arzneimittel werden typischerweise in Fläschchen aus Typ-I-Glas abgefüllt. Typ I ist ein pharmazeutisches Borosilikatglas mit hohem Schmelzpunkt und ausgezeichneter chemischer Beständigkeit. Aber nicht alle Arzneimittel sind mit Standardglasfläschchen kompatibel – später werden wir mögliche Alternativen bewerten.

Tatsächlich müssen zahlreiche Überlegungen angestellt werden. Von der Integrität des Fläschchens bis zu den Lagerbedingungen kann es für jeden Forscher oder jedes Start-up eine Herausforderung sein, die ideale Verpackung zu finden.

In diesem Artikel betrachten wir 8 Dinge, die Sie berücksichtigen sollten, bevor Sie entscheiden, welcher Behälter am besten zu Ihrem Projekt passt und warum.

Zusammensetzung des Arzneimittels

Eine der ersten Herausforderungen besteht darin, die Zusammensetzung Ihres Arzneimittels zu verstehen und wie sich dies auf die Kompatibilität mit dem Fläschchen auswirken könnte. Die Zusammensetzung des Arzneimittels bezieht sich auf die chemische Zusammensetzung Ihrer Formulierung. Eine besonders aggressive Formulierung könnte beispielsweise mit der Innenfläche des Behälters reagieren oder diese delaminieren. Dafür müssen wir folgende Faktoren berücksichtigen:

  1. pH-Wert

Der pH-Wert ist ein Maß für den Säure- oder Alkaligehalt einer Lösung. Er quantifiziert die Konzentration von Wasserstoffionen (H+) in einer Flüssigkeit und wird verwendet, um zu bestimmen, wie sauer oder basisch (alkalisch) diese Lösung ist. Die pH-Skala reicht von 0 bis 14, wobei 7 als neutral gilt.

Beim Thema Fläschchen kann der pH-Wert Ihres Produkts die Kompatibilität mit dem Behälter beeinflussen. Ist Ihre Formulierung alkalischer oder saurer, könnte die falsche Behälterwahl zu möglicher Delamination oder Beschädigung der Fläschchenoberfläche führen. Dies kann wiederum zu einem unerwarteten Leachables- und Extractables-Profil führen.

Typ I, neutrales Borosilikatglas ist charakteristisch chemikalienbeständig, jedoch kann ein Standard-Typ-I-Glasfläschchen bei Zubereitungen außerhalb des pH-Bereichs von 3-7 Schwierigkeiten haben. Das kann es entweder völlig ungeeignet machen oder die Haltbarkeit drastisch beeinflussen.

In diesen Fällen empfehlen wir die Verwendung eines Fläschchens mit einer inerten Innenbeschichtung, die die Wechselwirkung zwischen Arzneimittel und Behälter minimiert. Je nachdem, auf welcher Seite der pH-Skala Ihr Produkt liegt, sind Optionen wie das EVERIC® plus Fläschchen, das EVERIC® care und das EVERIC pure Fläschchen in Betracht zu ziehen.

Fordern Sie Muster an, um die Kompatibilität mit Ihrem Produkt zu testen: Kontaktieren Sie uns.

2. Radioaktivität (Radiopharmazeutika)

Radiopharmazeutika werden typischerweise in der onkologischen Diagnostik eingesetzt, um Krebs bei Patienten zu identifizieren, indem sie die Erstellung von Bildern von Organen oder Geweben unterstützen – ein Verfahren, das Szintigraphie genannt wird.

Das gängigste Herstellungsverfahren für Radiopharmazeutika beinhaltet die Rekonstitution eines Radiopharmazeutika-Kits mit 99mTc-Eluat in einem aseptischen Umfeld. In bestimmten Situationen ist es notwendig, das ursprüngliche Mehrdosenfläschchen in kleinere Einzeldosen für Patienten aufzuteilen. In diesem Fall bietet ein intern sterilisiertes, mit Stickstoff gefülltes Fläschchen einen versiegelten, sterilen Behälter, sodass die Nuklearmedizin-Abteilung nicht in spezielle Einrichtungen mit Luft der Klasse A investieren muss.

3. Arzneimittelempfindlichkeit

Hierbei geht es darum, wie reaktiv Ihr Produkt auf die Zusammensetzung des Glases selbst ist. Glas enthält verschiedene Bestandteile. Bei der Prüfung Ihrer Formulierung können Sie Empfindlichkeiten gegenüber einigen dieser Elemente feststellen. Beispiele hierfür sind:

  • Metalle: Typischerweise Aluminium (Al203); diese Elemente können je nach chemischer Zusammensetzung Ihres Arzneimittels möglicherweise in das Produkt übergehen.
  • Spurenelemente: Dazu gehören seltenere Metalle wie Eisen und Bor, die bei der Herstellung des Behälters aufgenommen werden können. Diese können in das Produkt übergehen, was zu einem Stabilitätsverlust sowie zu einer Veränderung der Wirksamkeit und Haltbarkeit führen kann.

Wenn Ihr Produkt mit Elementen in der Glasmatrix reagiert, gibt es dennoch geeignete Optionen. Dazu gehören Glasfläschchen mit einer inerten Innenbeschichtung, wie das EVERIC® plus Fläschchen von SCHOTT Pharma. Es verfügt über eine Innenfläche aus Siliziumdioxid (SiO2), die eine wirksame Barriere zwischen Ihrem Produkt und potenziellen Extractables des Fläschchens bildet.

Ein weiterer Vorteil eines Fläschchens mit Siliziumdioxid-Beschichtung ist, dass keine Neuzulassung von einem Standard-Typ-I-Glasfläschchen erforderlich ist. Alternativ ist ein pharmazeutisches Polymerfläschchen wie das West/Daikyo CZ (Crystal Zenith) Fläschchen von Haus aus metallfrei. Es bietet eine mit Glas vergleichbare Klarheit und zusätzliche Vorteile, z. B. bei der Lagerung im Kaltbereich.

4. Photosensitivität

Lichtempfindlichkeit ist für diejenigen relevant, die Arzneimittel entwickeln, die zu Photodegradation neigen. Photodegradation ist der Prozess, bei dem ein Lichtstrahl (natürlich oder künstlich) nach längerer Einwirkung die chemische Zusammensetzung eines Produkts verändert. Dies kann die Wirksamkeit des Wirkstoffs beeinträchtigen und die Haltbarkeit verkürzen. Ist Photosensitivität ein Problem für Ihr Produkt, empfiehlt sich ein Behälter mit UV-blockierenden Eigenschaften, wie z. B. ein Fläschchen aus Braunglas.

Die meisten auf dem Markt erhältlichen Glasfläschchen sind sowohl in Klarglas als auch in Braunglas erhältlich. Beispiele sind Standard-Injektionsfläschchen, die auch in steriler Ausführung angeboten werden können.

Arzneimittellagerung und -verabreichung

Weitere Faktoren, die bei der Auswahl eines Arzneimittelbehälters zu berücksichtigen sind, können den Zustand betreffen, in dem Ihr Produkt gelagert werden soll, sowie Überlegungen zur Optimierung am Verabreichungspunkt.

Bei hochpreisigen oder niedrig dosierten Formulierungen möchten Sie beispielsweise sicherstellen, dass eine vollständige Entnahme möglich ist. Oder bei Produkten, die im flüssigen Zustand schwer stabil zu halten sind, sollten Sie Optionen wie Gefriertrocknung in Betracht ziehen.

5. Lyophilisation

Lyophilisation (Gefriertrocknung) ist ein Verfahren, bei dem der Zustand eines flüssigen Arzneimittels in einen festen Zustand überführt wird, was in der Regel zu einem trockenen Pulver führt. Der Prozess ist in drei Phasen unterteilt (Anlassen, Sublimation und Absorption) und zielt darauf ab, möglichst viel Wasser aus dem Arzneimittel zu entfernen.

Der Vorteil der Gefriertrocknung Ihres Arzneimittels besteht darin, dass die Haltbarkeit verlängert und reaktive Eigenschaften gehemmt werden. Zum Zeitpunkt der Verabreichung durch medizinisches Fachpersonal wird das getrocknete Arzneimittel wieder in eine flüssige Form rekonstituiert und ist bereit zur Injektion.

Wenn Sie planen, Ihr Produkt gefriertrocknen zu lassen, sollten Sie als Erstes prüfen, ob das Fläschchen eine gute Wärmeübertragung durch den Boden des Lyo-Kammer-Regals ermöglicht. Röhrenglasfläschchen sind in diesem Fall gegenüber Pressglas vorzuziehen, da sie einen gleichmäßig dünnen Boden für eine optimale Wärmeübertragung aufweisen.

Eine häufige Herausforderung bei der Gefriertrocknung eines Arzneimittels im Fläschchen ist das sogenannte Produkt-Creep. Dies kann beispielsweise bei Proteinen auftreten, die dazu neigen, an den Wänden des Fläschchens zu haften – was die Ergebnisse beeinträchtigt. Um dies zu vermeiden, können Sie einen Behälter mit einer hydrophoben Innenbeschichtung wählen, wie das EVERIC® lyo Fläschchen oder das EVERIC® care Fläschchen. Dies stellt sicher, dass die gesamte Flüssigkeit am Boden des Fläschchens verbleibt, was die Wahrscheinlichkeit eines sauberen Lyo-Kuchens und die maximale Entfernung des rekonstituierten Produkts erhöht.

Erhalten Sie weitere Tipps zur Gefriertrocknung im Fläschchen.

6. Rückgewinnbarkeit von hochpreisigen / niedrig befüllten Arzneimitteln

Rückgewinnbarkeit bezieht sich darauf, wie einfach der gesamte Inhalt des Behälters vor der Verabreichung entnommen werden kann. Dies ist besonders wichtig bei hochpreisigen Arzneimitteln, da das Wegwerfen von nicht verwendetem Restprodukt äußerst kostspielig sein kann. Ebenso ist es bei niedrig befüllten Arzneimittelzubereitungen entscheidend, die vollständige Dosis zu verabreichen. In solchen Fällen sind Arzneimittelhersteller häufig gezwungen, die Durchstechflaschen zu überfüllen, um sicherzustellen, dass genügend Produkt in eine Spritze aufgezogen werden kann.

Glücklicherweise gibt es Lösungen, die in solchen Situationen helfen können. Beispielsweise gibt es Durchstechflaschen mit einer hydrophoben Innenbeschichtung, wie die EVERIC® lyo oder EVERIC® care vial. Sie sorgen dafür, dass Flüssigkeit nicht am Glas haftet, sondern immer zum Boden der Durchstechflasche läuft. Bei niedrig befüllten Arzneimitteln von 1 ml oder weniger empfehlen wir die Verwendung einer 2-ml-Durchstechflasche mit hydrophober Beschichtung. Diese kann gekippt werden, um das gesamte flüssige Arzneimittel in den Boden der Durchstechflasche zu leiten und so die Entnahme mit einer Nadel zu erleichtern.

 

Zusammenfassung

Die Auswahl der richtigen Durchstechflasche für Ihr Arzneimittel ist ein entscheidender Prozess mit weitreichenden Auswirkungen auf Ihr Arzneimittelentwicklungsprojekt. Wir möchten die Bedeutung einer frühzeitigen Berücksichtigung im Auswahlprozess betonen, um mögliche Rückschläge wie eine verlängerte Markteinführungszeit und kostspielige Neuzertifizierungen zu vermeiden. Die Auswahl einer Durchstechflasche hängt von Faktoren wie der Zusammensetzung des Arzneimittels, dem pH-Wert, der Empfindlichkeit gegenüber Bestandteilen der Glasmatrix, der Lichtempfindlichkeit und der Eignung für die Lyophilisation ab.

Adelphi Healthcare Packaging ist darauf spezialisiert, Kunden bereits in den frühesten Entwicklungsphasen durch diese Überlegungen zu führen und so Kompatibilität und optimale Verpackungslösungen für ihre spezifischen Anforderungen sicherzustellen.

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